Eingangsbild

24.04.2024
Am 21. April 2024 wäre der Rostocker Ehrenbürger Yaakov Zur 100 Jahre alt geworden.

Yaakov Zur wurde 21. April 1924 als Alfred Jacques Zuckermann in Rostock geboren. Der Vater Heinz Zuckermann betrieb ein Konfektions- und Schuhgeschäft in der Langen Straße. Die Eltern ließen ihren Kindern eine betont jüdische, aber moderne Erziehung zuteilwerden. Ab 1933 war die Familie verstärkt antisemitischer Ausgrenzung und zunehmender Verfolgung ausgesetzt. So wurde am 10. November 1938 im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom das väterliche Geschäft verwüstet und der Vater in „Schutzhaft“ genommen. Nach der Entlassung des Vaters aus der Haft entschied sich die Familie zur Flucht nach Palästina, die dem 15-jährigen Alfred gemeinsam mit seinen Brüdern und dem Vater 1939 gelang. Die Mutter und die jüngere Schwester blieben zurück. Die Familie ging davon aus, dass ausschließlich Männer Restriktionen im Nationalsozialismus zu befürchten hatten. Mutter und Schwester lebten noch bis 1942 im sogenannten „Judenhaus“ in der

18.03.2024

Einweihung des „Denksteins“ für
Gertrud Prager (24.05.1885 Berlin – 29.06.1943 Auschwitz)

Sonntag, 7. April 2024 um 11.00 Uhr
Wokrenterstr. 4, 18055 Rostock
(Ecke Beim Hornschen Hof/Wokrenterstraße)

Der Verein der „Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses e. V.“ lädt alle Interes-sierten zur Enthüllung des 82. Denksteins in Rostock ein. Der Stein wird in Anwesenheit des Spenders, Herrn Kai Seyffarth, eingeweiht.
Gertrud Prager wurde am 24. Mai 1885 in Berlin als uneheliche Tochter der Verkäuferin und späteren Modistin Sophie Prager geboren. Sie war Jüdin. 1897 heiratete ihre Mutter den jüdischen Schauspieler Samuel Haut, der bereits ein Jahr später verstarb. Die Mutter starb 1926 in Halle im Alter von 63 Jahren.

05.02.2024

 

Helfen bedeutet Leben: Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920-1935)

Eine Ausstellung der Jacob Teitel Akademie
Kuratorin: Dr. Elena Solominski
13. Februar bis 5. Mai 2024

Eröffnung: Sonntag, 11. Februar um 15 Uhr mit Elena Solominski, Düsseldorf
13. Februar bis 5. Mai, Dienstag bis Freitag 10 – 16 Uhr und nach Absprache
4 € Eintritt (bis 18 Jahre und Student:innen mit AStA-Kulturticket frei)
Erste Ausstellungsführung: Donnerstag, 22. Februar um 17.00 Uhr
Weitere Führungstermine mit Steffi Katschke oder Ulf Heinsohn: dienstags und donnerstags jeweils um 17.00 Uhr am 05.03. / 11.04. / 25.04.
Kuratorinnenführung auf Russisch am Sonntag, 17. März um 12 Uhr, auf Deutsch um 15 Uhr
je 7 € Eintritt (bis 18 Jahre und Student:innen mit AStA-Kulturticket frei)

 

 

 

 

 

 

 

 

Kulturticketlogo transparent

Einladung zur Exkursion nach Heiligengrabe und Bad Wilsnack
Der Verein der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses lädt Vereinsmitglieder und Interessierte zur Exkursion ins Kloster Heiligengrabe und nach Bad Wilsnack ein. Am Sonntag, 28.04.2024 wollen wir gemeinsam die Geschichte dieser beiden Orte erkunden. Zum Anmeldeformuar.

Klosterstift zum Heiligengrabe
In Heiligengrabe wollen wir die schöne und sehr gut erhaltene und restaurierte Klosteranlage aus dem 13. Jahrhundert besichtigen. Besonders interessant für uns ist dabei die nachträgliche, antijüdische Gründungslegende des Klosters: eine antijüdische Hostienfrevel-Erzählung. In einer Führung werden wir die Geschichte des Klosters kennenlernen, genaueres zur Gründungslegende erfahren und auch über den heutigen Umgang mit dieser antijüdischen Erzählung in Heiligengrabe sprechen.

17.01.24

Albrecht Josephy-Hablützel
29. Juni 1926 in Rostock – 6. Januar 2024 Riehen/Basel

Ein sonniger Julitag im Jahr 2014, ich bin mit Albrecht in der Steintor-Vorstadt unterwegs. Das Haus in dem er aufgewachsen ist, gibt es nicht mehr, Graf-Schack-Straße 8, im Krieg zerstört. „Mein Vater, Richard Josephy, hat das Haus im Jahr 1927, gekauft und nach seinen Vorstellungen umbauen lassen. An der Seite wurde ein großes Fenster eingesetzt, hinter dem meine Mutter ihre Kakteen zog. Die Verwandtschaft war darüber sehr verwundert: ‚Wollen die jetzt eine Bäckerei aufmachen?’, hieß es. Große, offene Fenster kamen langsam auch in Rostock in Mode, doch neusachliches Bauen war oft noch sehr verpönt.“
Über seine Familie erzählt er: „Mein Vater lebte seinen jüdischen Glauben nicht, ging kaum in die Synagoge, engagierte sich jedoch stark für die Belange der jüdischen Gemeinde in Rostock und in Mecklenburg. Die Frage der unterschiedlichen Religionen des Vaters und der Mutter spielten in unserem täglichen Leben keine Rolle. Wir Kinder gingen in die Christenlehre, 1932 wurde ich in der Nikolaikirche getauft. Wir hatten einen engen Kontakt zu unseren Eltern, eine sehr fürsorgliche Mutter. Ich kann mich an gemeinsame Ausflüge nach Warnemünde, mit der Eisenbahn nach Pölchow oder in die Rostocker Heide erinnern. Auch Fahrradtouren habe ich mit meinem Vater unternommen, nach dem er mir mit acht oder neun Jahren das Radfahren auf der Reiferbahn beigebracht hatte.“